30 Jahre Patenschaft der Erich Kästner-Realschule mit dem Good Sheperd Convent in Indien 1982 - 2012

Auch im Jahr 2012 - dem Jubiläumsjahr - fand traditionell die Nikolaus-Aktion der Erich Kästner-Realschule statt. Wie in jedem Jahr spielt am 06. Dezember eine Schülergruppe unter der Leitung des Musiklehrers Martin Demmerling Weihnachtslieder, der Nikolaus verliest die „Nikolaus-Geschichte“ und Engel verteilen kleine Süßigkeiten an alle Schülerinnen und Schüler. Im Gegenzug spenden die Schülerinnen und Schüler für das Kinderheim in Indien, das die Erich Kästner-Realschule seit nun 30 Jahren unterstützt.

Auch in diesem Jahr war die Spendenbereitschaft wieder hoch: Das Kinderheim kann sich über 1333,87 € freuen.

Begonnen hatte die nun 30 Jahre andauernde Partnerschaft mit einem Vorschlag in der Schülerratssitzung Ende des Jahre 1982 mit Geldspenden einem hilfsbedürftigen Kind in einem Entwicklungsland zu helfen. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Die Schüler wollten das Geld jedoch nicht einfach einer bekannten Hilfsorganisationen zufließen lassen, da es ihnen wichtig war, einen persönlichen Kontakt zu knüpfen, um zu wissen, wem die Spende zugutekommt. Aus diesem Grund wurde nach einem Vermittlungspartner gesucht, der in Schmallenberg auch schnell gefunden wurde: Durch die Vermittlung der Familie Sequeira wurde die Verbindung zu Schwester Annuntiata hergestellt, die dem Good Shepherd Convent in Bangalore angehört. Dieser katholische Orden widmet seine Schaffenskraft caritativen Aufgaben, wie dem Betreuen in Not geratene Menschen jeden Alters, besonders  aber vermitteln sie Mädchen und jungen Frauen aus der ärmeren Bevölkerung eine schulische bzw. handwerkliche Ausbildung.

Schwester Annuntiata stellte den Schülern auf Anfrage in einem Brief  vier hilfsbedürftige Mädchen aus Bangalore vor. Da die Schicksale aller vier Kinder die Schüler rührte, beschloss man, nicht nur einem, sondern allen Mädchen zu helfen. Seit 1983 wurde daraufhin viermal im Jahr jeweils 300.- DM nach Bangalore überwiesen. Schwester Annuntiata berichtete stets genau darüber, wofür sie das Geld verwendete: in der Regel für Bücher, Hefte, Schreibmaterial, Schulkleidung, kleine Weihnachtsgeschenke, Zuschüsse für Klassenfahrten usw.

Als Schwester Annuntiata 1992 nach Bellary versetzt wurde, kommen unsere Spendengelder dem St. Mary`s Orphanage, einem dortigen Kinderheim zugute.

Das Spendenkonto der Schule für St. Mary’s wurde durch die jährlichen Spenden der Schüler und Lehrer am Nikolaustag und durch finanzielle Beteiligung am Gewinn von Schulveranstaltungen, Entlassfeiern usw. immer wieder aufgefüllt. In den vergangenen 30 Jahren haben Schüler, Eltern und Lehrer insgesamt (umgerechnet) ca.  37.000  € gespendet. Bei einer durchschnittlichen Spende von ca. 2 € pro Schüler konnten wir mittlerweile unsere Unterstützung auf deutlich über 1000.- € pro Jahr steigern. Auch die von Frau Hohleweg ins Leben gerufene Aktion „Pfand für Indien“ bringt zusätzlich Geld auf das Indien-Konto.

Um verstehen zu können, um welch eine große Unterstützung es sich bei diesen Spenden handelt, hier der Zuschuss, die der indische Staat pro Monat und Kind zahlt: 50 Rupien, das ist umgerechnet etwa 1.- € und entspricht dem Gegenwert von ca. 3 Kg Reis oder Weizenvollkornmehl oder 3 Litern Vollmilch oder ca. 7 Kg Kartoffeln. Daran kann man erkennen, wie wichtig unsere Spende für das Kinderheim ist: sie beträgt im Schnitt fast das Doppelte der Leistung des indischen Staates.

Im Laufe der Jahre haben sich lockere Briefkontakte zu Schwester Annuntiata und den Kindern entwickelt, auch wenn die Briefe auf Englisch geschrieben werden müssen, einmal gab es sogar einen Briefwechsel auf Tamil.

Trotzdem Schwester Annuntiata inzwischen zum St. Martha’s Hospital versetzt wurde, beschloss die Schülervertretung, weiterhin das Kinderheim in Bellary zu unterstützen. In den vergangenen Jahren wurde die Patenschaft von folgenden Lehrern betreut: 1982  -  1992  Franz Josef Steffens; 1992  -  2006 Karl-Heinz Will; 2006 - 2009 Michael Aufmkolk;  ab  2009 Fred Bartlett / Karl-Heinz Will

Heute werden in Bellary 65 Mädchen betreut, die sich sicherlich über die Spenden sehr gefreut haben!